Unterallgäu
Von der Flüchtlingsunterbringung bis zum Zensus

Von der Flüchtlingsunterbringung über die Kommunalwahl, die Kinderbetreuung und Tempo-30-Zonen bis hin zum Zensus: Bei einer Besprechung mit den Unterallgäuer Bürgermeistern informierten Landrat Alex Eder und Vertreter des Unterallgäuer Landratsamts die Gemeindeoberhäupter über verschiedene Themen.
- Zur Unterbringung von Geflüchteten habe sich das Landratsamt bereits mit der Regierung von Schwaben ausgetauscht, informierte der Landrat. Man habe eine Lösung erarbeitet, wie es im Unterallgäu weitergehen könnte. Es müssten nun aber noch andere inzwischen initiierte Gespräche abgeschlossen werden. „Ich würde mich freuen, wenn wir keine neuen Unterkünfte bräuchten“, sagte Eder. Als staatliche Behörde müsse das Landratsamt aber auch seine Pflicht erfüllen und ankommende Flüchtlinge unterbringen. Und diese Menschen müssten anständig untergebracht werden, betonte der Landrat.
- Beim Zensus stehe nun das Ergebnis fest, informierte der Kreischef weiter. Nachdem einige Gemeinden Einwendungen gegen die Volkszählung aus dem Jahr 2023 erhoben hatten, seien die Zahlen korrigiert worden. Zum Stichtag 31. März 2025 lebten demnach 147.389 Menschen im Landkreis.
- Diese Zahlen sind ausschlaggebend für die Kommunalwahl am 8. März 2026. „Wir haben nun die Gewissheit, dass der Kreistag bei der nächsten Wahlperiode weiterhin aus 60 Kreisräten besteht“, sagte Eder. Bei einer Einwohnerzahl über 150.000 Menschen wäre das Gremium um zehn Mitglieder auf 70 Kreisräte gewachsen. Bei einer Gemeinde im Unterallgäu wirken sich die neuen Einwohnerzahlen aus. Darauf wies Frank Rattel von der Kommunalaufsicht hin, der den Gemeindechefs rechtliche Tipps zur Wahl gab. So werden in Oberschönegg aufgrund der gestiegenen Einwohnerzahlen ab 2026 vier Gemeinderäte mehr benötigt. Eine Neuerung gibt es laut Rattel auch bei hauptamtlichen Bürgermeistern: Hier sei die Altersgrenze weggefallen und man könne nun auch mit 67 Jahren noch kandidieren.
- Eine Neuerung gibt es auch bei der Straßenverkehrsordnung. Wie Martin Müller vom Sachgebiet Verkehr erläuterte, hat die Straßenverkehrsbehörde am Landratsamt seit Mai dieses Jahres mehr Möglichkeiten, Tempo-30-Zonen auszuweisen. Dies sei nun zum Bespiel auch auf hochfrequentierten Schulwegen, an Fußgängerüberwegen, in der Nähe von Spielplätzen oder vor Einrichtungen für Menschen mit Behinderung möglich. Auch Lückenschlüsse, also durchgehende Tempo-30-Zonen zwischen zwei verkehrsberuhigten Bereichen, seien denkbar. Es komme aber immer auf den Einzelfall an.
- Saskia Nitsche und Manja Sailer vom Jugendamt informierten über das Thema Kinderbetreuung. „In vielen Kommunen sind wir nun mit dem Ausbau der Plätze durch“, sagte Manja Sailer. Ein Ausbau der Betreuung sei nur noch vereinzelt notwendig. Denn nach einem Anstieg von 2017 bis 2021 sinken die Geburtenzahlen im Unterallgäu wieder. Da der Bedarf von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich sein kann, rieten die Referentinnen den Kommunen zur Zusammenarbeit bei der Kinderbetreuung. Viele Gemeinden würden dies schon vorbildlich machen.
- Wie man Gewerbeflächen effizient entwickelt und innerorts Wohnraum schafft, war Thema einer Klausurtagung, auf die Michael Stoiber vom Sachgebiet Regionalentwicklung zurückblickte. Bei der Tagung erarbeiteten Bürgermeister, Kreisräte und Vertreter des Landratsamts verschiedene Ideen zur Flächenentwicklung, die nun nach und nach umgesetzt werden. Die Allgäu GmbH hat bereits ein dazu passendes Projekt realisiert. Unter dem Titel „Alter Hof sucht neue Liebe“ wurden Eigentümer leerstehender Höfe laut Projektleiterin Ramona Riederer erfolgreich rund um das Thema Hoftransformation informiert. Das Projekt sei inzwischen zwar abgeschlossen, es gebe aber Netzwerktreffen, bei denen man sich austauschen könne.
- Zum Schluss wies Landrat Alex Eder auf Veranstaltungen des Landkreises hin: Die kulTOUR-tage Unterallgäu finden am letzten September- und ersten Oktoberwochenende zum zweiten Mal statt. Parallel dazu gehen die Allgäuer Genusstage und der Unterallgäuer Wanderherbst über die Bühne. Am 17. Oktober steigt das zweite Unterallgäuer Brauereifest im HoschMi-Stadl.