Memmingen
Batteriestrom statt Diesel

Unter dem Konzept „Green Airport Memmingen“ verfolgt der Flughafen
das Vorhaben, klimaneutral zu agieren und damit Süddeutschlands
größten Low-Cost-Airport nachhaltig zu betreiben. Dazu sollen
Emissionen vermieden, reduziert und kompensiert werden. Soeben ist
eine wichtige Etappe auf diesem Weg erfolgreich absolviert worden:
Parkende Flugzeuge werden nun klimafreundlich mit Strom versorgt.
Ein am Boden parkendes Flugzeug benötigt weiter Strom – sei es für die
Bordcomputer, die Klimatisierung an Bord oder die Beleuchtung. Dafür steht
an jedem Flughafen ein sogenanntes Ground Support Equipment zur
Verfügung. Am Flughafen Memmingen wurden bisher mit synthetischem
Dieselkraftstoff betriebene Aggregate verwendet. Nun erfolgte die Umstellung
auf vier klimafreundliche batterieelektrische Bodenstromgeräte (eGPU). Sie
wurden im Rahmen des Förderprogramms zur Marktaktivierung alternativer
Technologien für die klima- und umweltfreundliche Versorgung von
Luftfahrzeugen mit Bodenstrom an Flughäfen (Bodenstrom-Richtlinie) mit
insgesamt knapp 560.000 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und
Verkehr gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert. Im
Auftrag der Bundesregierung berät die Gesellschaft Unternehmen bei der
Einführung innovativer Technologien und Konzepte. Bewilligt wurden die
Anträge durch die Bundesanstalt für Verwaltungsdienstleistungen. „Die
Umstellung von herkömmlich dieselbetriebenem Ground Support Equipmentauf umweltfreundliche Alternativen ist ein entscheidender Schritt zur
Defossilisierung des Airports“, erläutert Flughafen Geschäftsführer Ralf
Schmid. Im Vergleich zu den bisher eingesetzten Geräten arbeiten eGPUs
leise, tragen zu einer Verbesserung der Luftqualität bei, haben einen höheren
Wirkungsgrad und geringere Wartungskosten. Durch ihren Einsatz fördert der
Flughafen Memmingen die Ziele der Alternative Fuels Infrastructure Regulation
(AFIR). Sie ist Teil des Pakets „Fit für 55“, das die Europäische Kommission
2021 vorgelegt hat, um die Nettotreibhausgasemissionen der EU bis 2030 um
mindestens 55 Prozent gegenüber 1990 zu senken und bis 2050
Klimaneutralität zu erreichen. „Mit unserer Maßnahme“, so Ralf Schmid,
„kommen wir unserem Ziel einer lokal emissionsfreien Abfertigung einen
bedeutenden Schritt näher.“