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Schräge Vögel & andere Elefanten - Kaiserin Elisabeth und die Tierwelt

Seit dem Jahr 2000 werden im Sisi-Schloss im Aichacher Stadtteil Unterwittelsbach Ausstellungen rund um Kaiserin Elisabeth von Österreich, eine geborene Wittelsbacherin, gezeigt. Im nunmehr 25. Jahr widmet sich die Ausstellung Elisabeths Liebe zu Tieren.
Tiere prägten von Kindheitstagen an das Leben der späteren Kaiserin Elisabeth. Ihren Vater, Herzog Max, begleitete sie oft bei seinen Jagden durch die bayerischen Wälder. Dabei entdeckte sie die große Liebe zur Fauna. An sämtlichen Wohnsitzen hielt sie sich eine kleine Menagerie. Diese Naturverbundenheit war es auch, die ihr die Tage am Wiener Hof erschwerten. Denn die junge Kaiserin brachte kaum Verständnis dafür auf, dass die Tiere im berühmten Zoo von Schönbrunn ihr Dasein hinter Gittern fristeten.
Der Drang nach Freiheit und Leben ließ Elisabeth schließlich die Fesseln des Hofes abstreifen und das Abenteuer in der großen Welt suchen. Auf ihren ausgedehnten Reisen lernte sie das Reich der Tiere in den vielfältigsten Facetten kennen. So mag es kaum überraschen, dass die Monarchin einen Affen als Haustier besaß. Ihre große Liebe allerdings galt den Pferden und Hunden. Als meisterhafte Reiterin verstand sie es, die Ästhetik des menschlichen Körpers mit der des Pferdes in Harmonie zu bringen. Ausgedehnte Jagden hoch zu Ross ließen ihr Herz höherschlagen. Elisabeth züchtete edle Hunde und ist das Beispiel einer Herrscherin, die Tiere an den Höfen Europas salonfähig machten.
Schließlich prägen Tiere die Wappen der Habsburger und der Wittelsbacher und sind aus dem adeligen Leben auch an unzähligen Kostbarkeiten der Schatzkammern und als Embleme an edlen Einrichtungsgegenständen nicht wegzudenken.

In der Ausstellung sind unter anderem Stillleben und Bilder mit Jagdszenen zu sehen, Bronzefiguren von Pferden und Hunden sowie zahlreiche Stiche und Bilder, die Elisabeth zu Pferd zeigen. Tiere – vor allem exotische – waren auch ein beliebtes Motiv für Porzellanfiguren, kleine Bronzen oder Skulpturen. Und auch in Büchern finden sich über die Jahrhunderte zahlreiche Tierdarstellungen. Doch nicht nur in der Kunst, auch in Alltagsgegenständen wurden Tiere abgebildet. In Unterwittelsbach ist unter anderem eine Porzellankaraffe mit Schmetterlingen sowie ein Besteck mit Delphinen zu sehen. Ein Delphin war übrigens auch Elisabeths persönliches Monogramm, die gesamte Ausstattung des Achilleion-Palastes auf Korfu war damit gekennzeichnet.

Sisi – Leben, Tod & Mythos

Die Dauerausstellung im 1. Obergeschoss bietet durch eine multimediale Inszenierung facettenreiche Einblicke in Elisabeths Leben von der Kindheit bis zum Tod und geht der Frage nach, wie der Mythos „Sisi“ entstand. Die Besucher erleben Sisis unbeschwerte Kindheit, auf die die Zwänge des Wiener Hofes folgten. Ein Raum widmet sich Elisabeths Schönheitskult. Ein “magischer Spiegel” gibt Geheimnisse der Kaiserin preis. Dafür genügt es, die Bürste oder den Handspiegel am Schminktisch zu berühren. Auch dem Thema Reisen ist ein eigener Raum gewidmet. An einem interaktiven Kartentisch können Besucher die Reisen von Kaiserin Elisabeth nachvollziehen. Im letzten Raum schließlich dreht sich alles um ihren tragischen Tod, der Sisi bald unsterblich machte. In den sieben Räumen können die Besucher zum Teil selbst aktiv werden, Informationen abfragen und Hör- und Duftstationen nutzen.

Die neue Ausstellung „Schräge Vögel & andere Elefanten – Kaiserin Elisabeth und die Tierwelt“ ist geöffnet vom 17. April bis 26. Oktober 2025, Dienstag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr sowie Samstag/Sonntag/Feiertag von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet 5 Euro, für Kinder (bis 16 Jahre) 2,50 Euro, für Familien 11 Euro und für Gruppen 4 Euro pro Person.

Führungen im Sisi-Schloss

Die Geschichten hinter den Exponaten erzählt Kastellan Brigitte Neumaier bei einer Führung durch die Ausstellung. Führungen für Gruppen sind jederzeit nach Vereinbarung unter Telefon 08251/891869 möglich. Die Kosten betragen 50 Euro je Führung zuzüglich dem Eintritt von 4 Euro pro Person. Für Einzelpersonen wird zwischen Mai und Oktober jeweils am ersten Samstag im Monat eine kostenlose Führung angeboten, lediglich der Eintritt zur Ausstellung ist zu zahlen. Beginn ist jeweils um 14 Uhr. Termine: 3. Mai, 7. Juni, 5. Juli, 2. August, 6. September und 4. Oktober.

Rahmenprogramm

Das Rahmenprogramm zur Sonderausstellung bietet eine ganze Reihe von Vorträgen, außerdem Konzerte und eine Schleppjagd. Brigitte Neumaier referiert an den vier Abenden unter anderem über Kaiser Franz Joseph von Österreich, die bayerischen Könige und Kronprinz Rupprecht. Die Vorträge beginnen jeweils um 19.30 Uhr, Einlass ist ab 18.30 Uhr. Im Eintritt von 5 Euro ist auch der Besuch der Ausstellung enthalten.
In Kooperation mit dem Augsburger Leopold Mozart College of Music finden dieses Jahr drei musikalische Salons im Sisi-Schloss statt: Gemeinsam mit dem Pianisten und Lehrbeauftragten Joshua Rupley präsentieren Nachwuchstalente der Fächer Gesang, Klavier und Kulturwissenschaften thematisch ausgewählte Lieder. Inspiriert sind die Abende von den Salons im 19. Jahrhundert, die Musik, Kunst und Literatur für eine breite Bürgerschaft zugänglich und erlebbar machten.
Im April gibt es zudem den Liederband „Schwanengesang“ und im Herbst ein Konzert des Blumenthaler Chores unter dem Motto „Märchen am Feuer“. Der Eintritt zu diesen Veranstaltungen ist frei.
Weitere Veranstaltungen im Außenbereich des Schlosses sind das Barock-Picknick am Sonntag, 6. Juli, im 16 Uhr und eine Schleppjagd am Sonntag, 5. Oktober, um 13 Uhr. Auch der Eintritt zu diesen Veranstaltungen ist frei.

Alle Termine im Sisi-Schloss in Aichach-Unterwittelsbach finden Sie unter www.sisischloss.bayern. Den Flyer zur Ausstellung können sie dort ebenfalls herunterladen oder bei der Stadt Aichach unter Tel. 08251/9020 oder per Mail unter stadtinfo@aichach.de
Informationen zum Sisi-Schloss
Das „Sisi-Schloss“ in Unterwittelsbach hatte Herzog Max in Bayern, Sisis Vater, 1838 erworben. Das Wasserschloss in Unterwittelsbach wurde für etliche Jahre zur bevorzugten Sommerresidenz des Herzogs, der hier der Jagd und dem Zitherspiel frönte. Hier soll Sisi unbeschwerte Kindheitstage verbracht haben.
Bis 1958 war das Wasserschloss im Besitz des Hauses Wittelsbach, später wurde es zum Jugendheim. 1999 erwarb die Stadt Aichach das Schloss und sanierte es behutsam. Seit 2000 finden jedes Jahr in den Monaten Mai bis Ende Oktober wechselnde Ausstellungen statt. Diese haben immer einen Bezug zur Kaiserin und zur bayerischen Geschichte. Seit 2020 ist im ersten Stock des Schlosses eine Dauerausstellung über Kaiserin Elisabeth eingerichtet.

Sisi-Straße

Das Sisi-Schloss ist Station der „Sisi-Straße“, einer europäischen Kulturroute, die den Lebensstationen der Kaiserin Elisabeth folgt. Weitere Informationen zur Sisi-Straße finden Sie unter www.sisi-strasse.info.
Weitere Informationen zum Sisi-Schloss und der Ausstellung finden Sie unter www.sisischloss.bayern

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