— © Marcella Reinhardt
Marcella Reinhardt

Verfolgung, Faszination und Selbstermächtigung: Bezirksheimatpflege mit Wanderausstel- lung über schwäbische Sinti und Roma

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Datum11. Apr. 2025 – 30. Apr. 2025
schedule
Uhrzeit7:30 – 17:00 Uhr
map
OrtBezirk Schwaben Außenstelle Kempten
place
AdresseBeethovenstraße 9

Vom 11.04.2025 bis 30.11.2025 lädt die Heimatpflege des Bezirks Schwaben dazu ein, sich mit der Lebenswelt der deutschen Sinti und Roma auseinanderzusetzen. Die Wanderausstellung startet in der Außenstelle Kempten und bringt interessierten Besucherinnen und Besuchern die Geschichte der national anerkannten Minderheit
näher: Sie handelt von Selbstbestimmung, Integration und Zuhause.

Die neue Ausstellung gewährt spannende Einblicke in die Kultur und Geschichte deutscher Sinti und Roma. „Die Geschichte der Sinti und Roma ist nicht nur eine deutsche Geschichte, sie ist auch eine schwäbische Geschichte. Mit ihrer historischen Darstellung leisten wir als Bezirk Schwaben einen wichti-
gen und wertvollen Beitrag zu unserer Erinnerungskultur“, betont Bezirkstagspräsident Martin Sailer. In Zusammenarbeit mit dem Regionalverband Deutscher Sinti und Roma Schwaben e.V. zeigt die Heimatpflege des Bezirks Schwaben zudem dunkle Kapitel der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und dem damit einhergehenden Völkermord an der Bevölkerungsgruppe. Bezirksrätin und weitere Stellvertreterin des Bezirkstagspräsidenten Barbara Holzmann hebt mit Blick auf die Ausstellungeröffnung hervor:

„Auch die Minderheit der Sinti und Roma fiel den Gräueltaten des Nationalsozialismus zum Opfer.
Mit der Wanderausstellung arbeitet unsere Bezirksheimatpflege ihre Geschichte in Schwaben auf und zeigt Besucherinnen und Besuchern, was die nationalsozialistische Vergangenheit hier für Sinti und Roma bedeutete.“

Die Wanderausstellung mit dem Namen „Schwäbische Sinti und Roma in Vergangenheit und Gegenwart“ – „Schwäbdigi Sinti & Roma ano puro Ziro uno newo Ziro“ beginnt zeithistorisch im 15. Jahrhundert. Insbesondere von den Sinti gibt es aus diesem Zeitraum erste Belege. Während der Frühen Neuzeit schlug das Miteinander in eine über Jahrhunderte hinweg andauernde Verfolgung und Diskriminierung um. Ein Beispiel für die
weitreichende Stigmatisierung sind etwa spezielle „Warntafeln“, die sich explizit gegen Sinti und Roma richteten. Anfang des 20. Jahrhunderts verstärkte sich ein tiefsitzender Antiziganismus, der schließlich in die systematische Vernichtung in der NS-Zeit mündete. Für Marcella Reinhardt, Vorsitzende des Regionalverbands Deutscher Sinti & Roma Schwaben e.V hat die Ausstellung einen ganz besonderen Stellenwert:

„Mit der Wanderausstellung, die wir in Zusammenarbeit mit der Bezirksheimatpflege auf die Beine gestellt haben, wollen wir aufklären und einen Denkanstoß geben. Wir sind stolz darauf, unsere Geschichte der breiten Öffentlichkeit Schwabens zugänglich machen zu können.“ Sinti und Roma sind bis heute diskriminierenden Strukturen, etwa im Wohnungs- und Arbeitsmarkt, bis hin zurechtsextremen Bedrohungen ausgesetzt.

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