
„Friedberger Zeit“ – Stadtgeschichte hautnah erleben
Die Herzogstadt feiert im Sommer wieder ihr historisches Altstadtfest
Die „Friedberger Zeit“ lässt bayerische Stadtgeschichte im Wittelsbacher Land hautnah und historientreu erleben. Vom 4. bis 13. Juli 2025 lädt das historische Altstadtfest wieder zu einer Zeitreise ins 17. und 18. Jahrhundert ein. Die Blütezeit der Stadt wird dabei möglichst authentisch in Szene gesetzt – unter lebhafter Mitwirkung der Bürgerschaft. Der Stadt Friedberg als Veranstalter gelingt es damit, ein breites Bürgerengagement über Generationen hinweg aufrecht zu erhalten und zehntausende von Gästen in wenigen Tagen anzuziehen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die „Friedberger Zeit“ zu den ausgezeichneten historischen Festen in Süddeutschland zählt. Die sehenswerte altbarocke Altstadtkulisse ist Schauplatz für Theater- und Musikdarbietungen sowie für die Demonstration alter Handwerkskünste. Selbst die kulinarischen Leckereien richten sich danach, was schon die Friedberger Vorfahren gerne kredenzt haben.
Ihre Premiere feierte die Veranstaltung 1989 anlässlich der 725-Jahr-Feier zur Stadtgründung. Seitdem erwacht die Blütezeit Friedbergs im 17. und 18. Jahrhundert alle drei Jahre zu neuem Leben. Eine Zeit, in der das Handwerk in Friedberg goldenen Boden hatte und vor allem die ansässigen Uhrmacher national wie international ein hohes Ansehen genossen. Wie sehr sich die Bürgerinnen und Bürger noch heute mit der „Friedberger Zeit“ identifizieren, zeigt die hohe Zahl an historisch eingekleideten Besuchern: Weit über 10.000 Gewänder sind seit dem ersten Altstadtfest registriert. Eine städtische „Stoffstube“ bietet passende Stoffe an, in Näh- und Haubenkursen können sich Interessierte nach historischen Schnittmustern ihr authentisches Gewand nähen.
Epoche mit Historientreue nachempfinden
Die Historientreue ist ein Aspekt, der nach wie vor hochgehalten wird, sich aber nicht nur auf das Gesamterscheinungsbild und die Gewänder richtet, sondern auch auf kulinarische Genüsse, Geschirr, Dekor. In einer Präambel sind viele Details geregelt – vom passenden Gruß „Habe die Ehre“ über die Kleiderordnung bis zum Trinkspruch „Auf die Gesundheit“. All das schafft einen stimmigen Rahmen. Der vermeintliche Fortschrittsgedanke „immer höher, weiter, mehr“ spielt bei diesem Fest bewusst keine Rolle.
Eine tragende Säule des Festes ist die aktive Beteiligung der Handwerkszünfte. So kann man Steinmetzen, Maurern, Schmieden, Münzprägern und Töpfern bei der Arbeit zusehen oder sich beim Bader eine Massage gönnen. Außerdem geben Papierschöpfer, Herrgottsschnitzer und Beutelschneider ihre Handwerkskünste von anno dazumal zum Besten geben. Handwerker und Standleute halten dem Fest – trotz der Festdauer von zehn Tagen und der persönlichen wie wirtschaftlichen Anstrengungen – über Generationen hinweg die Treue.
Auch das Schulspiel ist als Fundament des historischen Festes verankert, denn die „Friedberger Zeit“ soll es Schulen und Besuchern ermöglichen, sich mit der Geschichte des Ortes auseinanderzusetzen. Ein Grundgedanke, der seit dem ersten historischen Stadtfest engagiert von Schüler- und Lehrerschaft umgesetzt wird. Nicht zuletzt erfreuen Musik von zahlreichen kleinen und großen Künstlern in den Gassen und auf den Bühnen der Altstadt sowie die Aufführung eines besonderen Uhrenspektakels die Festgäste.
Festzeiten:
Freitag, 4. Juli 2025: 18 – 1 Uhr
Samstag, 5. Juli 2025: 16 – 1 Uhr
Sonntag, 6. Juli 2025: 14 – 24 Uhr
Montag, 7. Juli 2025: 18 – 24 Uhr
Dienstag, 8. Juli 2025: 18 – 24 Uhr
Mittwoch, 9. Juli 2025: 18 – 24 Uhr
Donnerstag, 10. Juli 2025: 18 – 24 Uhr
Freitag, 11. Juli 2025: 18 – 1 Uhr
Samstag, 12. Juli 2025: 16 – 1 Uhr
Sonntag, 13. Juli 2025: 14 – 24 Uhr
Der Tagesobolus für den Festeintritt beträgt zehn Euro, für mehrtägige Besuche zwanzig Euro. Weitere Informationen findet ihr HIER.