Nördlingen

Nördlinger Häuserchronik online

 — © Magdalena Stimpfle, Stadt Nördlingen
Magdalena Stimpfle, Stadt Nördlingen

Mit der Freischaltung der digitalen Häuserchronik hat das Stadtarchiv Nördlingen ein Jahrhundertprojekt abgeschlossen.

Die Nördlinger Häuserchronik wurde zwischen den 1930er und den 1960er Jahren von Stadtarchivar Dr. Gustav Wulz als sogenannte „Zettelkartei“ erarbeitet, von Dr. Voges für das Archiv gesichtet und unter der Regie von Dr. Wilfried Sponsel in den Jahren 2002 bis 2022 retrokonvertiert (abgetippt) und um weitere Daten angereichert. Entstanden ist eine riesige Datensammlung mit Informationen über bauliche Veränderungen, Besitzerwechsel, Angaben zum Denkmalschutz usw. zu allen bis 1920 errichteten Häusern im Stadtgebiet über den Zeitraum von 1243 bis 1982. Unter den insgesamt 1777 Häusern – bestehende wie ehemalige – befindet sich der gesamte, teilweise bis ins 13. Jahrhundert zurückreichende Baubestand der historischen Altstadt, die unter Ensembleschutz steht und für deren unverfälschten Charme die einstige Reichsstadt Nördlingen weithin bekannt ist.

In den letzten Monaten wurden die Rohdaten – 64.000 Exzerpte aus 344 archivalischen Quellen – in Form einer Datenbank aufbereitet. Diese ist ab sofort unter https://www.noerdlingen.de/stadtarchiv/noerdlinger-haeuserchronik frei zugänglich. Mit wenigen Mausklicks kann die Geschichte eines Hauses als PDF-Datei generiert und kostenlos heruntergeladen werden. Die Datenbank ermöglicht nicht nur die gezielte Suche nach einem bestimmten Haus anhand der aktuellen oder der ehemaligen Hausnummer, sondern auch eine Volltextrecherche, mit der etwa nach Personen oder Berufen gesucht werden kann, sowie die Möglichkeit, zeitliche Eingrenzungen vorzunehmen. Zudem wurden die einzelnen Häuser georeferenziert, sodass man sich ihre Lage im aktuellen sowie im ältesten maßstabsgetreuen Stadtplan von 1823 anzeigen lassen kann. So bietet das Tool auch die Möglichkeit, die Sozialgeographie einer Stadt sichtbar zu machen.

Die Nördlinger Häuserchronik stellt mit ihrer außergewöhnlichen Informationsfülle und -dichte nicht nur ein zentrales Nachschlagewerk zur Stadtgeschichte, für die Familien- und Bauforschung sowie für die Denkmalpflege dar, sondern auch einen wertvollen Datenpool für die Geschichtswissenschaft.

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