Lindau
Gemeinsam Gesundheit gestalten: Zweiter Fachworkshop zur ambulanten Versorgung bringt neue Impulse für den Landkreis Lindau

Wie kann die ambulante medizinische Versorgung im Landkreis Lindau zukunftssicher, wohnortnah und flexibel gestaltet werden? Mit dieser zentralen Frage beschäftigten sich erneut rund 30 Expertinnen und Experten aus Medizin, Pflege, Politik und Verwaltung beim zweiten Fachworkshop zum regionalen Versorgungskonzept, der in der Aula der Realschule in Lindenberg stattgefunden hat. Ziel ist es, ein innovatives Modell zu entwickeln, das den aktuellen Herausforderungen begegnet – und dabei die Menschen im Mittelpunkt behält. Initiiert vom Landkreis Lindau und begleitet durch das Beratungsunternehmen 2perspectives GmbH und der Gesundheitsregionplus Landkreis Lindau (Bodensee), steht das Projekt für neue Denkansätze und eine enge sektorübergreifende Zusammenarbeit.
Landrat Elmar Stegmann betont: „Die Zukunft der Gesundheitsversorgung in unserem Landkreis entsteht nur gemeinsam. Ich danke allen Beteiligten herzlich für ihr Engagement und die wertvollen Beiträge. Mit vereinten Kräften schaffen wir ein tragfähiges Konzept, das nah am Menschen ist – und unsere Region auch für Fachkräfte attraktiv macht.“
Warum das Projekt wichtig ist
Der Landkreis Lindau steht – wie viele Regionen – vor großen Veränderungen. Dazu gehört der demografische Wandel mit wachsendem Versorgungsbedarf, die Reduktion stationärer Behandlungskapazitäten, sowie lange Wege und Wartezeiten für Patientinnen und Patienten. Gefragt sind neue Versorgungsmodelle, die effizient, erreichbar und zukunftsorientiert sind.
Das Ziel ist ein regional passendes Konzept, das…
- Den Nachwuchs sichert und dem Fachkräftemangel begegnet,
- Versorgungslücken schließt und Telemedizin sinnvoll integriert,
- Kooperationsmodelle wie Teampraxen oder Community Health Nurses stärkt,
- innovative Angebote wie Videokabinen, mobile Diagnostik oder
Arzneimitteldrohnen nutzbar macht, - Arbeitsbedingungen für medizinisches Personal verbessert,
- und die Zusammenarbeit zwischen Kliniken, Hausärzten, Fachärzten und
Pflegediensten optimiert.
Für die Entwicklung eines solchen Konzepts braucht es die Expertise vor Ort. Niemand kennt die lokalen Strukturen und Abläufe so gut wie die Gesundheitsexpertinnen und -experten, die hier tätig sind.
Vier Handlungsfelder für Regionalkonzept
Bereits im ersten Workshop im Mai wurden die dringendsten Herausforderungen von den Ärzten, Pflegeeinrichtungen und regionalen Akteure des Gesundheitswesens identifiziert. Daraus entstanden vier zentrale Handlungsfelder, die nun in Arbeitsgruppen vertieft wurden:
1. Versorgung in ländlichen Räumen stärken
2. Fachkräfte gewinnen und halten
3. Bürokratie abbauen, Fokus auf Medizin ermöglichen
4. Schnittstellen und Kommunikation verbessern
In intensiven Diskussionen wurden während des zweiten Workshops konkrete Maßnahmenvorschläge erarbeitet – praxisnah und auf den Landkreis zugeschnitten.
Wie es weitergeht
Die im Workshop entwickelten Empfehlungen werden nun vom Beratungsteam gebündelt und in ein Gesamtversorgungskonzept überführt. Dieses wird zeitnah dem Kreistag vorgestellt, um die politischen und finanziellen Weichen für die Umsetzung zu stellen.
Landrat Stegmann zeigt sich zuversichtlich: „Die Ergebnisse zeigen: Wir sind auf einem guten Weg. Jetzt gilt es, die nächsten Schritte entschlossen anzugehen – für eine verlässliche Gesundheitsversorgung im Landkreis Lindau, heute und morgen.“
Mehr Informationen zur medizinischen Versorgung im Landkreis Lindau finden Sie HIER.