Landkreis Landsberg am Lech
Führung durch den Englischen Garten

Rollentausch für Landsberger Gästeführerinnen und Gästeführer: Genau jene Personen, die an anderen
Tagen Gäste und Touristen durch Landsberg führen und diesen die Geschichte und Gegenwart unserer
Stadt vermitteln, lud Forstamtsleiter Michael Siller als Gäste zu einer exklusiven Führung ein. Den
ausgebildeten Gästeführern gab Siller historische und forstliche Einblicke in den Englischen Garten.
Michael Siller erläuterte unter anderem die Ursprünge der Anlage. Sie wurde im Jahr der Französischen
Revolution, 1789, vom kurfürstlichen Regierungsrat und Kastner (Kämmerer) Franz von Oberndorf nach
englischem Vorbild angelegt. „Man komponierte mit den Regeln der Landschaftsmalerei Wiesen, Haine,
Baumgruppen und Einzelbäume zu einem Bild harmonischer Ruhe“, zitierte Siller eine historische Quelle.
Das damalige Ziel klingt auch heute noch zeitgemäß: Franz von Oberndorf wollte für die
Landsbergerinnen und Landsberger einen Ort der Erholung schaffen und eine besondere Nähe zum Wald
und zum Lech ermöglichen. Dieser Gedanke bestimmt bis heute das Pflegekonzept des Englischen Garten
als rund 2,2 Hektar großes innerstädtisches Waldstück.
Als Rundkurs für angenehme Spaziergänge nutzten die Landsbergerinnen und Landsberger die beiden
parallellaufenden Wege entlang des Ufers, berichtete Siller. Historische Anekdoten – etwa zur
Entstehung des Eingangstores, zur Geschichte des Verfassungssteins oder zur Symbolik der
landschaftsarchitektonischen Elemente – rundeten den historischen Teil der Führung des Forstamtsleiters
ab.
Darüber hinaus erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer detaillierte Informationen zu den
ökologischen Besonderheiten sowie zur heutigen Nutzung als Erholungs- und Schutzwald. Themen wie
Totholzmanagement, Artenvielfalt, Baumartenstruktur sowie naturnahe Gestaltung spielten dabei eine
zentrale Rolle.
Die Veranstaltung stärkte die Expertise der Gästeführerinnen und Gästeführer und unterstrich die
Bedeutung des Englischen Garten als stadtgeschichtliches und ökologisches Kleinod.