Memmingen
Waldbegehung im Dickenreishauser Wald mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

Natürliche Verjüngung und sukzessiver Waldumbau
Wie entwickelt sich der Baumbestand in den Wäldern der Stadt Memmingen und den Memminger Stiftungswälder? Um die Entwicklung zu beobachten, findet alle drei Jahre eine Revierbegehung mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Krumbach-Mindelheim (AELF) statt. Johannes Kutter, Bereichsleiter Forsten am AELF, Oberbürgermeister Jan Rothenbacher, Stefan Honold, Leiter der städtischen Forstverwaltung und Referatsleiter Thomas Schuhmaier begutachteten heuer den Dickenreishauser Wald. „In den vergangenen drei Jahren hat sich die Verjüngungssituation im Eigenjagdrevier Dickenreishauser Wald deutlich verbessert“, erklärte Stefan Honold.
Verschiedenste Baumarten waren bei der Begehung in der natürlichen Waldverjüngung zu finden. Nachdem vor drei Jahren beim Baumnachwuchs noch überwiegend die Fichte dominant war, findet man jetzt auch Tannen, Buchen, Ahorne, Kiefern, Lärchen und sogar Eichen, die trotz fehlender Alt-Eichen bevorzugt durch den Eichelhäher auf die Fläche gebracht werden. „Die Forstverwaltung der Stadt Memmingen geht den Waldumbau hin zu klimastabilen Zukunftswäldern engagiert und erfolgreich an“, betonte Johannes Kutter vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.
Die Verbissbelastung durch Schalenwild hat sich im besagten Jagdrevier sehr verringert. So zeigt die 2021 im Stadtrat beschlossene Umstellung des Jagdmanagements in die Eigenverantwortung der Stadt erste deutliche Erfolge. „Der gemischte Wald der Zukunft, der nun heranwächst, soll stabiler und klimaresilienter sein als der Fichtenwald der Gegenwart“, betont Stefan Honold.
Im Dickenreishauser Wald hatte die Stadt Memmingen in der Vergangenheit große Waldschäden aufgrund von Sturm und Borkenkäfer zu beklagen, so haben allein die Stürme Vivian und Wibke 1990 und Lothar 1999 über ein Drittel dieses Waldes zerstört. Auch der Borkenkäfer fraß sich während der letzten Trockenjahre durch den Wald und verursachte viele kleinere Kahlflächen. „Das Beispiel zeigt, dass erfolgreicher Waldumbau nur gelingen kann, wenn Forst und Jagd Hand in Hand zusammenarbeiten“, erklärte Oberbürgermeister Jan Rothenbacher.