Landkreis Günzburg
Günzburg wird für die Auszeichnung „Fahrradfreundliche Kommune“ vorgeschlagen

Die Bereisungskommission lobt das Engagement der Stadt. Nächstes Jahr findet ein feierlicher Akt mit dem Bayerischen Verkehrsminister statt
Wer die Auszeichnung Fahrradfreundliche Kommune in Bayern erlangen möchte,
hat einen langen Weg vor sich. Unterschiedliche Kriterien müssen erfüllt und viele
Maßnahmen umgesetzt werden. Der Stadt Günzburg ist es innerhalb von drei Jahren
gelungen, die Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen in Bayern (AGFK-BY) mit
ihren zahlreichen bürgernahen Projekten zu überzeugen und hat jetzt ein großes Ziel
erreicht: Sie wurde bei der kürzlich abgehaltenen Hauptbereisung der AGFK-BY für ihr
Engagement und ihre zahlreichen Maßnahmen gelobt und für die Auszeichnung
vorgeschlagen.
Die Hauptbereisung der AGFK-BY war der zweite Schritt in dem zweistufigen Verfahren zur
Aufnahme der Stadt Günzburg als dauerhaftes Mitglied in dieser Arbeitsgemeinschaft.
Günzburgs zweite Bürgermeisterin Dr. Ruth Niemetz begrüßte die Bereisungskommission,
die aus zwei Vertretern der AGFK sowie je einem Vertreter der Zentralstelle Radverkehr des
Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bauen und Verkehr sowie des Allgemeinen
Deutschen Fahrrad-Club Bayern (ADFC Bayern) bestand, sowie die weiteren Teilnehmer:
Vertreter der Stadtverwaltung, der Polizei Günzburg, des Staatlichen Bauamtes, der
Verkehrswacht Günzburg, des ADFC Günzburg, des Günzburger Stadtrats und des
Landratsamtes. Am Vormittag wurde der aktuelle Stand zur Fahrradförderung anhand eines
mehrseitigen Kriterienkatalogs detailliert vorgestellt.
Ruth Niemetz drückte ihre Freude über die Aktivitäten und den Fortschritt der Stadt
Günzburg in Sachen Radverkehr aus und stellte gleich zu Beginn ihr großes Anliegen ins
Zentrum: mehr gegenseitige Rücksichtnahme. „Fußgänger sind die schwächsten
Verkehrsteilnehmer. Auch und gerade sie verdienen Rücksicht. Ebenso müssen
Fahrradfahrer im Straßenverkehr mehr geschützt werden“, so Niemetz.
Im Anschluss gab es eine Präsentation von Stadtbaumeister Georg Dietze und der
städtischen Radverkehrsbeauftragten Daniela Fischer zu den Aufnahmekriterien der AGFK-
BY in den Bereichen Infrastruktur, Information, Kommunikation und Service. Die
Bereisungskommission fragte nach, kommentierte, gab Handlungsempfehlungen und zeigte sich zu diesem Zeitpunkt bereits schwer beeindruckt, was die Stadt Günzburg in den
vergangenen drei Jahren seit der Vorbereisung in allen vier Handlungsfeldern umgesetzt
hat.
Die baulichen Maßnahmen wie beispielsweise die sichere Neugestaltung der Kreuzung
Ichenhauser Straße/Krankenhausstraße, Serviceangebote wie die neuen
Fahrradanlehnbügel oder die Installation der Fahrradservicestationen an vier Standorten in
der Stadt in Verbindung mit den angebotenen Reparaturworkshops in Kooperation mit der
Volkshochschule, die vielfältigen Informationen und Kommunikation mit den Bürgern, wie
die „Brezeltütenaktion“ zur Eröffnung der Fahrradstraße sowie die vielfältige
Öffentlichkeitsarbeit – all diese Maßnahmen wurden als vorbildlich gewertet.
Nachmittags ging es aufs Rad. Ausgestattet mit Warnwesten der AGFK-BY begab sich die
18-köpfige, bunt leuchtende Gruppe auf eine Fahrradexkursion in Günzburg und
überzeugte sich vor Ort über die vielen umgesetzten Maßnahmen. Daniela Fischer sagte
während der Tour: „Unser Ziel ist es, noch mehr Menschen zum Radfahren zu motivieren
und die Infrastruktur kontinuierlich zu verbessern – für eine nachhaltige und sichere Stadt.“
Am Ende des Tages kam die Bereisungskommission zum Ergebnis, die Stadt Günzburg als
dauerhaftes Mitglied in die AGFK-Bayern aufzunehmen und die Stadt für die Auszeichnung
als „Fahrradfreundliche Kommune in Bayern“ dem Bayerischen Staatsministerium für
Wohnen, Bau und Verkehr vorzuschlagen. Diese Auszeichnung wird der Stadt Günzburg in
einem feierlichen Akt vom Bayerischen Verkehrsminister Christian Bernreiter Anfang 2026
überreicht.
Über die bereits vormittags positiv angemerkten Punkte hob die Bereisungskommission in
ihrer Begründung die gute Vernetzung, das gute Klima unter den Beteiligten, die
innovativen baulichen Elemente, die umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit und das
Engagement des Stadtbaumeisters und der Radverkehrsbeauftragten hervor. Der Vertreter
des ADFC-Landesverbandes stellte fest, dass er selten so wenig zu schimpfen hatte wie in
Günzburg und dass er nicht anders kann, als die Leistung der Stadt Günzburg in allen
Handlungsfeldern mit dem Superlativ „grandios“ zu bezeichnen.
„Uns fällt ein Stein vom Herzen“ kommentierte Stadtbaumeister Georg Dietze die durchweg
positive Beurteilung und fügte an: „Die zusätzlich empfohlenen Maßnahmen nehmen wir
gerne an und werden sie Schritt für Schritt prüfen und, wenn möglich, umsetzen“.
Bürgermeisterin Niemetz dankte allen Beteiligten und sagte: „Wir freuen uns und nehmen
das gute Ergebnis als Bestätigung unserer Arbeit und als weiteren Ansporn, Fahrradstadt zu
sein und immer mehr zu werden. Wir wissen, dass Radverkehrsförderung eine
Daueraufgabe ist.“
Günzburgs Oberbürgermeister Gerhard Jauernig freute sich über die wertschätzende
Anerkennung der bislang erfolgten Maßnahmen der Stadt und blickt nach vorne: „Die
Bewertung zeigt, dass wir auf einem richtig guten Weg sind, Günzburg noch lebenswerter,
umweltfreundlicher und sicherer für alle Verkehrsteilnehmer zu machen. Ich bin stolz auf
die Stadtverwaltung und freue mich auf die weitere Umsetzung unserer
Radverkehrsoffensive.“
Pressekontakt: Pressestelle der Stadt Günzburg, Michael Lindner und Monika Rudolph, Schloßplatz 1,
89312 Günzburg, Tel: 08221/903-155, Fax: 08221/903-101, E-Mail: pressestelle@rathaus.guenzburg.de
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Die Vorteile der Mitgliedschaft in der AGFK-BY liegen für die Stadt Günzburg unter
anderem in der Beratung und Hilfestellung, der Möglichkeit in dem großen Netzwerk von
dem fachlichen Wissensaustausch sowie den zahlreichen Veranstaltungen zum Thema
Radverkehr zu profitieren. Zudem ist die AGFK die Interessensvertretung gegenüber der
landesweiten Politik. Auch die Finanzierung von einzelnen Projekten im nicht-investiven
Bereich ist über die AGFK bis zu einer Förderhöhe von 80 Prozent möglich.