Landkreis Neu-Ulm
Durch Stärkung desSelbstbewusstseins demGruppenzwangentgegen wirke

Rauchen, Tik-Tok-Challenges, Alkohol – wie schwer fällt esda „Nein“ zu sagen, wenn es doch alle machen? Geradebei Jugendlichen spielt das Thema Gruppenzwang einewichtige Rolle. Aus diesem Grund stand es bei der jüngstenSchülersprecherversammlung im Landratsamt Neu-Ulm imMittelpunkt. Das hatten sich die teilnehmendenSchülersprecherinnen und -sprecher der weiterführendenSchulen im Landkreis Neu-Ulm bei ihrem letzten Austauschgewünscht.Gemeinsam mit den Referenten Johannes Weber undUlrike Röse von der KJF (Katholische Jugendfürsorge) -Jugendsozialarbeit an Schulen gingen die Schülerinnenund Schüler den Fragen nach, wo Gruppenzwangstattfinden kann, welche Gründe es gibt, dem nachzugebenund wie man ihm entgegenwirken kann. Von Rauchen undKiffen über Alkohol, Klamotten, Challenges auf SocialMedia bis hin zu Pöbeln nannten die Jugendlichen einegroße Bandbreite, in denen sich Gruppenzwang äußernkann. Doch ebenso vielfältig wie diese Trends seien auchdie Gründe, warum man sich diesen unterwirft. WenigSelbstbewusstsein, ein schlechtes Verhältnis zu den Eltern, Einsamkeit, keine oder wenige Freunde tragen nachAnsicht der Jugendlichen unter anderem dazu bei, sich demGruppenzwang unterzuordnen und in der GruppeSicherheit zu suchen.Als Möglichkeiten, dem entgegenzutreten, erarbeiteten dieSchülersprecherinnen und -sprecher, dass Anerkennung,Lob, Bestätigung und gegenseitiger Respekt sehr wichtigseien. Um dies in den Schulalltag zu integrieren, könntenz. B. Tutorenprogramme, gemeinschaftsförderndeMaßnahmen, Teambuilding, Diskussionsrunden oder einKlassenrat umgesetzt werden.Ein weiterer Punkt bei der Schülersprecherversammlungwar die Vorstellung einer geplantenDemokratieveranstaltung im Herbst. Diese soll sich an diejeweiligen Abschlussklassen der weiterführenden Schulenrichten und unter anderem mit thematischen Workshopsmehr Interesse für dieses wichtige Thema wecken sowiedarüber informieren. Die Initiative stammt von mehrerenSchülersprecherinnen und -sprechern der Mittel- undRealschulen. Bei den Planungen werden dieSchülersprecherinnen und -sprecher durch dieBildungsregion Landkreis Neu-Ulm sowie denKreisjugendpfleger unterstützt, die auch wieder gemeinsamzur Schülersprecherversammlung ins Landratsamteingeladen hatten.„Ich finde es klasse, wie sich die Jugendlichen für ihreMitschülerinnen und -schüler sowie ihre Schuleneinbringen“, freut sich Landrätin Eva Treu über dasEngagement der Schülersprecherinnen und -sprecher. „Mitder Schülersprecherversammlung haben wir einenregelmäßigen Austausch, um zu erfahren, was die Jugendlichen bewegt und wie wir sie bei ihren Anliegenunterstützen können.“Zum Abschluss wurde das Schwerpunktthema für dienächste Schülersprecherversammlung im Herbst gewählt.Mit großer Mehrheit sprachen sich die Teilnehmenden fürdas Thema „Rassismus, Vorurteile, Antisemitismus,Diskriminierung“ aus.